Dupuytren-Erkrankung

Dupuytren-Erkrankung

Unter der Dupuytren-Erkrankung, ebenfalls unter der Bezeichnung „Wikingerkrankheit“ bekannt, ist eine gutartige Veränderung des Bindegewebes der Hand zu verstehen. Das Problem: Das Bindegewebe verhärtet sich zunehmend, schrumpft und verliert dadurch an Elastizität. Die Betroffenen bemerken zu Beginn meist Verhärtungen und Knoten an der Handinnenfläche, welche sich direkt unter der Haut befinden. Ist die Erkrankung bereits stärker fortgeschritten, bilden sich häufig seilartige Verdickungen aus, die in Längsrichtung verlaufen. Die Folge ist, dass sich die Finger dauerhaft nach innen in Richtung der Handinnenfläche krümmen. Am häufigsten sind vor allem Ringfinger und der kleine Finger betroffen. Einschränkungen im Alltag sind die Folgen. Zudem schämen sich viele Patientinnen und Patienten für das Aussehen ihrer Hand. Eine Operation kann somit nicht nur die Funktion, sondern auch den ästhetischen Aspekt wiederherstellen.

Wie verläuft der Eingriff?

Bevor der operative Eingriff erfolgen kann, führen wir zunächst ein ausführliches Beratungsgespräch. In diesem untersuchen wir ebenfalls Ihre Hand und können auf diese Weise feststellen, welche Operationsmethode bei Ihnen am besten zum Einsatz kommt. Anschließend gehen wir mit Ihnen den genauen Ablauf der Behandlung durch und klären Sie zudem über die möglichen Risiken und Komplikationen auf. Natürlich nehmen wir uns ebenfalls genügend Zeit, um Ihre Fragen zu beantworten. Wir legen besonders Wert auf eine gute Aufklärung, denn es ist uns wichtig, dass Sie am Tag der Operation mit einem ruhigen Gefühl zu uns in die Ordination kommen können.

Eine der Operationsmethoden stellt die Nadelfasziotomie dar. Hierbei handelt es sich um einen kleineren Eingriff, welche ambulant und unter örtlicher Betäubung erfolgen kann. Mithilfe von Nadeln durchlöchern wir die Dupuytren-Stränge, die für die Versteifungen an der Hand verantwortlich sind. Durch das anschließende Strecken des betroffenen Fingers reißen die Stränge vollständig ein. Bei dieser Methode ist die Wahrscheinlichkeit leider recht hoch, dass sich die Erkrankung erneut ausbildet, auch braucht es in der Regel mehrere Sitzungen, um das gewünschte Ergebnis zu erreichen.

Mit der Fasziektomie gibt es eine weitere Behandlungstechnik, um die Dupuytren-Erkrankung zu therapieren. Bei der partiellen Fasziektomie entfernen wir das gesamte erkrankte Bindegewebe. Bedeutet, dass wir sämtliche Knoten und Verdickungen heraustrennen. Es ist ebenfalls möglich, dass wir Teile von dem angrenzend, jedoch gesunden Gewebe entfernen müssen, damit wir ein optimales Ergebnis erreichen können. In diesem Fall ist von der totalen Fasziektomie zu sprechen.

Bei der Dermofasziektomie entfernen wir nicht nur das gesamte Bindegewebe, sondern auch einen Teil der darüber liegenden Haut. Anschließend erfolgt eine Hauttransplantation.

Welche operative Methode wir bei Ihnen anwenden kommt vor allem darauf an, wie weit die Erkrankung bereits fortgeschritten ist.

 

„Die Erkrankung ist meist schmerzfrei, behindert Betroffene jedoch in alltäglichen Tätigkeiten wie Hände schütteln oder Autofahren. Leider bilden sich Knoten und Stränge im Normalfall nicht mehr von alleine zurück. Es gibt verschiedene operative Behandlungsstrategien, die in Abhängigkeit vom Schweregrad der Krümmung angewandt werden.“

Muss ich mit Risiken oder Komplikationen rechnen?

Bei keiner Operation lassen sich zu 100% mögliche Risiken ausschließen. Dank der modernen Medizin und der immer weiter fortschreitenden Entwicklung der operativen Techniken, werden Komplikationen jedoch immer seltener. Die Behandlung der Dupuytren-Erkrankung kann zu Blutungen, Infektionen und Wundheilungsstörungen führen. Zudem kann es in seltenen Fällen vorkommen, dass es während der Operation zu Verletzungen an Gefäßen und Nerven kommt, was wiederum zu Taubheitsgefühlen führen kann. Schwellungen, Rötungen und blaue Flecken sind allerdings kein Grund zur Sorge. Diese Symptome treten fast immer nach einer Operation auf und vergehen in den darauffolgenden Tagen und Wochen wieder ohne großes Zutun.

Was gilt es nach der Behandlung der Dupuytren-Erkrankung zu beachten?

Ist die Behandlung unter Vollnarkose erfolgt, behalten wir Sie für eine Nacht bei uns in der Klinik. Auf diese Weise können wir Sie beobachten und sehen sofort, wenn Sie etwas benötigen. Am nächsten Tag dürfen Sie bereits nach Hause gehen. Bei einer ambulanten Behandlung können Sie die Ordination noch am Tag der Operation wieder verlassen.

Direkt nach dem operativen Eingriff legen wir Ihnen einen stärkeren Verband an, damit die Hand in Ruhe heilen kann. Der Verband ist jedoch so ausgelegt, dass eine Bewegung der Finger weiterhin möglich ist und das ist auch wichtig, denn bereits nach dem Eingriff sollten Sie mit gezielten Übungen für die Finger beginnen. Welche Übungen Sie am besten durchführen, erklären wir Ihnen nach der Behandlung. Oftmals ist auch eine Ergotherapie empfehlenswert.

Nach etwa einer Woche bis zehn Tage entfernen wir die Nähte. Erst wenn wir auch den Verband abgenommen haben, können Sie damit beginnen, die Hand leichteren Belastungen auszusetzen. Bis Sie die Hand wieder komplett belasten können, kann es bis zu acht Wochen dauern. Je nach beruflicher Tätigkeit müssen Sie mit einer entsprechenden Ausfallzeit rechnen.

Neben den Fingerübungen sollten Sie auf eine gute Wund- und Narbenpflege achten, damit das Endergebnis wie gewünscht ausfällt und keine unschöne Narbenbildung zurückbleibt.

In den ersten Wochen nach der Behandlung sind Besuche von Sauna, Dampfbad und Solarium nicht zu empfehlen. Zudem sollten Sie die Wunde nicht der direkten Sonneneinstrahlung aussetzen. Kommen Sie bitte zu den regelmäßigen Nachkontrollen, damit wir sehen können, ob die Wundheilung gut verläuft.

Wie sind die Erfolgsaussichten einer Operation?

Die Prognose nach einer Operation ist positiv. Nach der abgeschlossenen Wundheilung ist es Ihnen wieder möglich, am alltäglichen Leben teilzunehmen und das ohne Einschränkungen und Schmerzen. Allerdings kann es durchaus vorkommen, dass es zu einem Rückfall kommt. Hier spielt jedoch auch die angewendete Operationstechnik eine Rolle.

Mit welchen Kosten muss ich rechnen?

Die Dupuytren-Erkrankung verursacht in der Regel keine Schmerzen, führt allerdings zu erheblichen Einschränkungen im alltäglichen Leben. Aus diesem Grund ist der Eingriff medizinisch notwendig, was bedeutet, dass Ihre Krankenkasse einen Teil oder sogar die gesamten Kosten übernimmt. Sollten Sie weitere Zusatzleistungen bei uns in Anspruch nehmen wollen, kann es sein, dass Sie diese selbst zahlen müssen. In einem gemeinsamen Beratungsgespräch können wir Ihnen einen genau an Sie angepassten Kostenplan erstellen.

Wir freuen uns auf Ihre Kontaktaufnahme!

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